- 584 - 1428. Okt. 12. Hainau. Der Rath zu Hainau erbittet sicht von dem liegnitzer Rath Belehrung in einem Streit zwischen Matis Vogeler und Frau Mertin Possig wegen eines Erbkaufes. Vnsern frundlichen dinst zuvor. Erbarn liebin frunde. Teyding ist geschen zu vns in sulchen worten. Matis Vogeler der ancleger hod beschuldigit Mertin Possigynne vnd ir tochter Nickilgreysynne vmb eyn erbekawff, doromb se en geslicht hetten zu Legnicz vnd ym den antragen, vnd der vnmundischen kinder wer auch in dem kowffe gedocht vnd hette recht vnd redlich mit ym gekowft vnd zoch sich des an lenkouflute vnd an kowflute, dy ym auch geteilt sint, vnd volfurte se mit rechte, den is auch gegeben ist, alz recht ist, vnd sy becanten in sotanen worten etc. Dy czwen frawen Mertin Possiginne vnd Nickilgreysinne muter vnd tochter, sint kommen mit Vrban Swydnitz, mit Groshentzil vnd mit Jacob Rymer vnd han das mit angeboten Matis Vogeler, das etzwen Mertin Possig ist gewest vnd han is ym vorkouft in allir mosse, alz se is gehabt han, mit allir czugehorunge, garten, zinsz vnd schewnczinse in reyen vnd grenitzen vnd globten en czuweren alze gute frome lewte vnd globten ym alle briue, dy off das gut sprechen, adir das gut anlangen, namelich der brif, der das gut besayt von Hans Possig wegin obir dy czen marg geldis, vnd han is ym gegebin vmb czwenczig marg vnd vmb hundert marg, do wort der vnmundischen kinder gedocht, de Nickilgreys gelossen had, doken sprach Nickilgreysinne, is ist meyn vatirlich gut vnd andirstorbin erbe vnd wil den kouff ken den kinden wol vorantworten, wen der kinder vater hod ny nicht zu in brocht in das gut vnd hod vil schulde vf das gut gemacht; do satzten se dy tage, wen hers beczalen salle no vff Walpurg der neste kompt xxv marg vnd dornoch obir ein ior off Walpurg abir xxv marg vnd drittehalbe marg vorsessen czins. So salde ym abegen von Nickel Fogelers wegin ein halb marg geldis vnd vir marg geldis von . . . . vnd was dorubir zubeczalen ist, das salde her habin beczalt off Briger jarmarkt vnd vf Michel, der no kompt vnd der gotis heller dorubir gegeben wart vnd lenkoff doruff getrunken, das was ir bekentniss. Do frayte Matis Fogeler, ab her mit den wissen valfarn sey, do gap ortil vnd recht, her sey valfarn von recht, wegin; item ab ym dy frawen den kowff nicht halden sullen etc, do kegen sprochen dy frawen, wir sint des gutes nicht mechtig zureychen, wen do sint vnmundische kinder, der das gut ist, dorczu sprach der kinder vormunde, liben hern, hye sten dy vnmundischen kinder vnd betin ir vatirlich gut nicht zuvorreychen, das von erem efater an se geerbit vnd dirstorben ist. Dowedir sproch Matis Fogeler, wen se mir vorkoft han recht vnd redlich vnd han mirs globit zu reychen vnd ich habe mit den kinden nichtis zuschaffen vnd se sprechen, se weiden is ken den kinden wol vorantworten vnd ich mit den wissen volfarn bin, des ich auch einen scheppin briff hab, ab se in nicht halden sollen vmb den koff, alz se mir globt han etc. Liben frunde des rechten betin wir ewir lernunge vmb vnser geld. Gegeben am dinstage noch Hedwigis anno domini M°CCCCXXVIII. O. d. St. L. No. 328. Papier, Siegel abgesprungen. Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455 - Herausgegeben dr Friedrich Wilhelm Schirrmacher - Liegnitz 1866
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